Projektthema:
Wie können sich kleine und mittlere Kommunen
aktiv auf Starkregenereignisse vorbereiten?
Welche Schäden Starkregen verursachen können, haben wir in der Gemeinde Oststeinbek bereits mehr als einmal erlebt. Besonders schwer getroffen hat es uns am 10. Mai 2018. Nachdem die Aufräumarbeiten beendet und die Schäden beseitigt waren, haben wir angefangen, uns grundsätzlicher mit den Risiken infolge des Klimawandels und den steigenden Gefahren von möglichen Starkregenereignissen auseinanderzusetzen.
Wir haben erste Informationsveranstaltungen für unsere Bürger:innen organisiert und Senken und Fließwege im Gemeindegebiet identifiziert. Mit diesen Grundlagen und Vorarbeiten stellte sich uns die Frage, wie wir passende und einander ergänzende Maßnahmen der Starkregenvorsorge für unser Gemeindegebiet entwickeln können.
In einer eher kleinen Gemeinde kennt man sich. Sowohl innerhalb der Verwaltung als auch zum Zweckverband und zur Freiwilligen Feuerwehr sind die Kontakte direkter und persönlicher als in Großstädten. Auch Nachbar:innen kennen sich noch persönlich. Dieser direkte Kontakt und die Nähe zueinander sind unsere Stärken, die wir für die Starkregenvorsorge nutzen wollen, um Maßnahmen zu entwickeln, die ein hohes Maß an Zusammenarbeit und Abstimmung erfordern. Gleichzeitig muss der Aufwand der Starkregenvorsorge für uns sowohl personell als auch finanziell praktikabel sein.
Vor diesem Hintergrund haben OCF Consulting und wir das Projekt AKTIV bei Starkregen entwickelt. Leitend ist dabei die übergeordnete Frage:
Wie können sich kleine und mittlere Kommunen aktiv auf Starkregenereignisse vorbereiten?
Unser Ziel im Rahmen des Projekts ist es, praktikable Handlungsansätze und Maßnahmen für den Umgang mit Starkregenrisiken für kleine und mittlere Kommunen zu entwickeln.
Bei diesen Maßnahmen handelt es sich insbesondere um solche, mit denen Einwohner:innen und Immobilieneigentümer:innen zur privaten Risikovorsorge informiert und motiviert werden können, selbst Maßnahmen auf ihren Grundstücken und an ihren Gebäuden umzusetzen. Auch die Gestaltung öffentlicher Räume für den Rückhalt und die Versickerung von Regenwasser wird in den Blick genommen.
Wir setzen verschiedene Formate der aufsuchenden Beteiligung um, um die Bürger:innen aktiv an dem Projekt zu beteiligen. Zudem wollen wir die verwaltungsinterne Zusammenarbeit zwischen den Fachämtern weiterentwickeln, um im Umgang mit Starkregenrisiken effektiv handeln zu können.
Zentrale Inhalte
Zentrale Inhalte des Projekts sind konkrete Ansätze und Methoden zum Umgang mit Starkregenrisiken, die Antworten auf diese Fragen liefern:
Wo existieren Risikoräume in der Gemeinde?
Welche Räume, Gebäude und Infrastrukturen sind prioritär zu schützen?
Wie können Gebäudeeigentümer:innen für die private Risikovorsorge aktiviert werden?
Wie kann verwaltungsintern (z. B. zwischen Tiefbau, Stadtplanung, Katastrophenschutz) zusammengearbeitet werden, um abgestimmte Maßnahmen zu entwickeln?
Wie kann mit Abwasserzweckverband/ Stadtentwässerung und weiteren externen Akteuren zusammengearbeitet werden, um abgestimmte Maßnahmen zu entwickeln?
Eckdaten des Projekts
Projektpartner
OCF Consulting (Koordination)
Osterstraße 124
20255 Hamburg
Kontakt:
Katharina Klindworth
E-Mail: klindworth[at]ocfc.de
Telefon: 040/4664 2438
Anna-Lena Stauzebach
E-Mail: stauzebach[at]ocfc.de
Telefon: 040/4664 2437
Gemeinde Oststeinbek
Möllner Landstraße 20
22113 Oststeinbek
Kontakt:
Alex Krugenberg
E-Mail: a.krugenberg[at]oststeinbek.de
Telefon: 040/713003-66
Transferkommunen
Abwasserbeseitigung Rendsburg
Am Eiland 12
24768 Rendsburg
Stadt Eckernförde
Rathausmarkt 4-6
24340 Eckernförde
Stadt Glinde
Markt 1
21509 Glinde
Stadt Plön
Schloßberg 3-4
24306 Plön
Stadt Reinbek
Hamburger Straße 5-7
21465 Reinbek
Förderung
Bundesumweltministerium (Förderkennzeichen: 67DAS191A)
Laufzeit
Januar 2021 bis Dezember 2023
Projektablauf
In den ersten zwei Projektjahren (2021/22) entwickeln die Gemeinde Oststeinbek und OCF Consulting gemeinsam Ansätze, Methoden und Maßnahmen zum Umgang mit Starkregenrisiken und erproben diese in der Gemeinde Oststeinbek.
Die hieraus gewonnenen Erfahrungen aus der Entwicklung und Umsetzung werden an andere Kommunen weitergegeben. Vertreter:innen aus fünf Kooperationskommunen folgen aktiv dem Projekt, nehmen die Ergebnisse auf und entwickeln eigene Maßnahmen der Starkregenvorsorge. Dies sind die Abwasserbeseitigung Rendsburg und die Städte Eckernförde, Glinde, Plön und Reinbek.
Zudem realisieren wir im Projektverlauf drei Praxiswerkstätten für Praktiker:innen aus der Verwaltung kleinerer und mittlerer Kommunen und Zweckverbände, um eine Weitergabe der Erfahrungen und einen Austausch zu ermöglichen.
Förderung
Das Projekt wird durch das Förderprogramm „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ des Bundesministeriums für Umwelt im Förderschwerpunkt 3 „Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen“ gefördert (Förderkennzeichen: 67DAS191A).